“Wenn ihr euren ersten Winter hier übersteht, habt ihr es geschafft!” - etliche Male haben wir diesen Spruch zu hören bekommen und rückwirkend betrachtet ist da auch etwas Wahres dran. Nach dem wahnsinnigen Sommer mit viel Euphorie und Vitamin D brach zu unserem “Glück” der Jahrhundert-Schnee über das Allgäu herein. In einem Wort: Unglaublich (sogar für die alteingesessenen Nachbarn). Jetzt verstehen wir auch, warum eine gefüllte Speisekammer im abgelegenen Bauernhof durchaus sinnvoll sein kann. Auch 2019 noch! Wir hatten Tage, an denen wir den Hof, wenn überhaupt nur zu Fuss verlassen konnten oder mit den Ski. Vielleicht war das die Allgäuer Art “Moin” zu sagen an die Zug’roasten. Wir haben es meistens genossen, haben Schneeschuh Wanderungen unternommen und waren in den Bergen. Besser so, als nasskalt und grau über Monate. Der Winter lässt Raum für Gefühle, die im Sommer aufgehellt wurden. Und mag er noch so hart gewesen sein, irgendwo fängt er dich wieder auf in seinem weißen Schneebett und der umherfliegenden Stille. Zum Runterkommen und zum zum Nichtstun (was uns momentan bei der Planung des ROSSO Projektes noch zu wenig gelingt). Um es auf den Punkt zu bringen. Wir haben den Winter angenommen und er hat gut getan. Er war kurz aber heftig und hat uns daran erinnert, dass der Mensch doch nur ein kleines Rädchen im großen Schauspiel der Natur ist und sich doch trotz allen technischen Fortschritts die Welt doch sehr viel langsamer dreht, wenn ein halber Meter schnee gefallen ist. Und alles wird ganz ruhig...